Hamburg noch nicht so weit

Zum Ausgang des Volksentscheides zur Hamburger Schulreform

Zum Ausgang des Volksentscheides zur Hamburger Schulreform erklärt der bildungspolitische Sprecher Steffen Zillich:

Die Schulreform des schwarz-grünen Senates ist gescheitert. Das ist bedauerlich. Viele Kinder werden dadurch weiterhin von besseren Bildungs- und Zukunftschancen ausgegrenzt, längst überfällige Veränderungen verhindert.

Das Ergebnis ist zuerst ein Hamburger Ergebnis und muss keinen Einfluss auf die geplanten oder in Umsetzung befindlichen Bildungsreformen in anderen Bundesländern haben. Zur Niederlage des schwarz-grünen Senats in Hamburg trug – neben handwerklichen Fehlern wie etwa bei der Übergangsregelung oder bildungspolitischen Fehlentscheidungen, z.B. bei der Erhöhung der Kitabeiträge – sicher auch bei, dass viele den Volksentscheid als Referendum über den Hamburger Senat gesehen haben.

Gleichwohl zeigt das Hamburger Ergebnis, wie wirksam Ressentiments gegen dringend notwendige Veränderungen in der Schule mobilisiert werden können.

Berlin ist mit seiner Schulreform einen Schritt weiter und hat diese auch besser ausgestaltet. Mit der Integrierten Sekundarschule wird eine attraktive Schulform aufgebaut, die individuelle Förderung für alle ermöglichen und auch Spitzenleistungen fördern wird. Mit der Gemeinschaftsschule ist in Berlin, anders als in anderen Bundesländern, zusätzlich das gemeinsame Lernen von der ersten Klasse bis zum Abitur möglich.

Es kommt in Berlin jetzt darauf an, den Start der Schulreform intensiv zu begleiten und eventuell auftretende Probleme schnell und unbürokratisch zu lösen. Gerade in einer so tiefgreifenden Reform ist Verlässlichkeit wichtig. Dazu bedarf es weiterhin einer vertrauensvollen Zusammenarbeit zwischen Senat und Schulen.