Vertretungslehrer aus dem Pool
Kurzfristig enstehende Lücken in der Lehrerschaft können mit Lehrkörpern besetzt werden, die für diesen Zweck auf Abruf bereitstehen.
40. Sitzung des Abgeordnetenhauses von Berlin in der 16. Wahlperiode zum Antrag »Eine echte Lehrerfeuerwehr für Berlin«
Herr Präsident! Sehr geehrte Damen und Herren! Ich will nicht über Déjà-vus reden und auch nicht über all die Dinge, die nicht in diesem Antrag stehen. Ich habe meiner Fraktion versprochen, nachdem ich mich nur mit Mühe und vielen Ellbogen durchsetzen konnte, zu diesem wichtigen Antrag zu Feuerwehrfragen reden zu dürfen, dass ich es kurz mache.
[Beifall von Dr. Felicitas Tesch (SPD)]
Worum geht es? Es geht darum, dass wir vor mittlerweile drei Jahren, wenn ich es richtig im Kopf habe, die Ausstattung der Schulen auf ein anderes Berechnungsmodell umgestellt haben. Wir haben gesagt, jede Schule bekommt 100 Prozent Lehrerinnen und Lehrer. Nicht eingerechnet sind diejenigen, die zwar eigentlich an eine Schule beschäftigt, aber dauerkrank, in Schwangerschaft oder längerfristig nicht dort sind. Darüber hinaus hat jede Schule einen Bedarf an kurzfristigen Vertretungen, weil Lehrerinnen und Lehrer kurzfristig krank werden. Dazu hat jede Schule ein Budget in Höhe von 3 Prozent ihres Gesamtpersonalbudgets, mit dem sie Vertretungslehrerinnen und -lehrer einstellen darf. Das ist insbesondere, weil es neu eingeführt worden ist, kein ganz einfaches Verfahren, auch weil es eine bestimmte Zeit braucht, um jemanden zu finden, wenn es nicht schon feste Kooperationen gibt. Deswegen hat der Bildungssenator gesagt – das ist im Prinzip eine gute Idee –: Wir stellen den Schulen nicht nur dieses Budget zur Verfügung, sondern wir stellen einen Pool von 140 Lehrerinnen und Lehrern zur Verfügung, die tatsächlich da sind und eingesetzt werden können, auf die die Schulen zurückgreifen können, natürlich aus ihrem 3-Prozent-Budget.
Nun haben wir die Situation – und die versucht Herr Steuer nun schon die ganze Zeit aufzugreifen –, dass es entstehen kann und auch in nicht ganz kleinem Umfang entstanden ist, dass sich ein kurzfristiger Vertretungsbedarf zu einem langfristigen Vertretungsbedarf entwickelt. In diesem Zusammenhang ist es absurd zu sagen, dass diejenigen Lehrerinnen und Lehrer, die aus diesem Vertretungspool, aus der sogenannten Lehrerfeuerwehr, an einer Schule sind, für zwei oder drei Wochen, nachdem klar ist, der Vertretungsbedarf besteht nicht nur für zwei oder drei Wochen, sondern vielleicht für ein halbes Jahr, dass man die dann wieder herauszieht, nur weil sie zur Lehrerfeuerwehr gehören, sondern die bleiben dann an dieser Stelle natürlich dort und nehmen diesen langfristigen Vertretungsbedarf wahr. Nun gehe ich davon aus – so hat es der Bildungssenator gesagt, und nun weiß ich auch, dass der Bildungssenator sozusagen ein Interesse daran haben muss, alles, was er einstellen kann, im Moment einzustellen –, dass er dann in diesem Fall den Pool von 140 Lehrerinnen und Lehrern, den er als Feuerwehrpool haben will, wieder auffüllt. Nun haben wir das Ganze jetzt ein halbes Jahr. Natürlich ist es sinnvoll, dass wir uns im Ausschuss damit beschäftigen, wie es funktioniert und wie das im Einzelnen angenommen wird. Das werden wir tun. Aber an dieser Stelle zu sagen: Wir brauchen jetzt eine Verdoppelung oder eine Verdreifachung oder 50 mehr oder was weiß ich –, das ist viel zu früh. Wir sollten uns das in Ruhe angucken und auch im Kopf haben, dass wir dabei sind, schrittweise eine Verbesserung zu machen, und dass überhaupt die Einrichtung eines solchen Pools sicherlich sinnvoll ist. – Danke schön!
[Beifall bei der Linksfraktion –
Beifall von Dr. Felicitas Tesch (SPD)]